Ab 1853 war das Gebiet, auf welchem Forrest Town errichtet wurde, Teil des New Mexico Territory. Während des Sezessionskrieges erklärte sich 1861 der südliche Teil des Territoriums unabhängig von den Vereinigten Staaten und schloss sich unter der Bezeichnung „Confederate Territory of Arizona“ den Konföderierten Staaten von Amerika an. 1862 wurde das Gebiet von Unionstruppen erobert und wieder an die New Mexico Territories angeschlossen. 1863 schließlich teilten die USA das New Mexico Territory nach etlichen Schlachten zwischen Konföderierten, Unionstruppen und Apachen entlang einer Nord-Südlinie, und schufen damit das Arizona Territory, das in dieser Form bis 1912 bestehen blieb, bevor es als Arizona den USA beitrat.
1875, das Jahr in dem „Forrest Town – Last Border“ stattfindet, waren die Gebiete noch unabhängig, und sind nach wie vor eine Hochburg für Sympathisanten der Konföderierten, auch wenn der Krieg nun schon zehn Jahre vorbei ist. Die Hauptbevölkerungsgruppen sind Mexikaner, dicht gefolgt von Indianern, Deutschen, Iren und Engländern. Die USA sind bestrebt, das Gebiet an die Union anzuschließen, wofür regelmäßig Vertreter des Staates auftauchen und für den Beitritt werben.
Forrest Town befindet sich im südlichen Teil der Arizona Territories, ungefähr 100 Meilen westlich von Tucson und 30 Meilen nördlich der Grenze zu Mexiko. Die Stadt wurde vor fünf Jahren, Anfang 1870, von einem Prospektor namens „Dave Cornine“ in der Nähe einer bis dahin unerschlossenen Silbermine gegründet. Das Land gehörte bis zum Gadsen Kauf von 1853 zu Mexiko, genauer gehörte das Land, auf dem Forrest Town errichtet wurde einer mexikanischen Familie von Farmern. Diese hatten ihr Land 1869 an Dave Cornine verkauft und waren nach Mexiko zurückgekehrt.
In den fünf Jahren, die Forrest Town nun besteht, haben sich einige Bewohner in der Boomtown niedergelassen. Sei es, dass sie auf der Durchreise Richtung Kalifornien waren, und dortgeblieben sind, oder dass sie von der prosperierenden Stadt gehört haben und dort eine Anstellung gefunden haben. Bürgermeister der Stadt ist Dave Cornine selbst, das Gesetz wird durch Sheriff Coy Tucker und seine beiden Deputies vertreten. Ansonsten bietet die Stadt alle notwendigen Einrichtungen um „zu funktionieren“. Es gibt einen Saloon, in welchem sich die Minenarbeiter nach getaner Arbeit entspannen können – sei es mit Whisky oder bei einer der dort anwesenden Damen. Die Stadt hat eine Vertretung der Salt Valley Bank, welche auch als Post fungiert und für den Transport des geförderten Silbers zuständig ist. Es gibt sogar eine Zeitung, die von den Vorgängen in der Stadt und den Vorkommnissen im Umland und Tucson berichtet. Hauptarbeitgeber ist natürlich die Mine, die meisten der Bewohner sind Minenarbeiter, die meistens gleich einige Tage in der Mine bleiben.
Um die Stadt herum gibt es einige fruchtbare Felder, die größtenteils von Viehbauern genutzt werden, um dort ihre Rinder weiden zu lassen. Westlich der Stadt erstrecken sich Bergketten, die die Reise nach Kalifornien erschweren. Auch daher machen häufig Siedler auf dem Weg nach Westen Rast, um in Forrest Town neuen Proviant aufzunehmen.
Im April 1875 kamen einige Siedler in die Stadt, außerdem Vertreter der Southern Pacific Railroad Company. Es wurde unruhig in Forrest Town, viele neue Leute bringen viele neue Probleme. Anfangs gelang es Dave Cornine den Frieden in der Stadt aufrechtzuerhalten, nicht zuletzt durch die Hilfe des Sheriffs. Am Nachmittag des 6. April 1875 eskalierte die Situation, nachdem einige Menschen behauptet hatten, dass das Land, auf welchem Forrest Town erreicht wurde gar nicht Dave Cornine gehören würde. In dem folgenden Streit wurde Dave Cornine tödlich getroffen, ebenso wie eine andere anwesende Person, Chaney Deoss. Dieser hatte zuvor einige Vereinbarungen mit Russell Jenkins, einem Rinderbaron, der seine Ranch in der Nähe der Stadt hat, getroffen. Auch hier ging es um Landbesitz, um das Land welches die Ranch für sich beansprucht. Russell Jenkins musste dieses Land im Jahr 1871 an die Bank verpfänden, da irgendwelche Kriminelle seine gesamte Herde abgestochen hatten. Durch die finanzielle Hilfe von Mr. Deoss wollte Russell Jenkins sein Land zurückbekommen.
Russel Jenkins, nun nicht nur Ranchbesitzer, sondern auch Bürgermeister der Stadt Forrest Town, führte zunächst einige unpopuläre Regeln und Gesetze ein, um die Stadt „auf den rechten Weg“ zurückzuführen. Das Verbot von Alkohol hielt nicht allzu lang an, auch getrieben durch einen regen Schwarzmarkt. Und auch die Saloon Girls gingen alsbald wieder an die Arbeit, und so blieb von Bürgermeister Jenkins anfänglichen Initiativen nicht viel übrig. Immer noch hing das Damoklesschwert des Grundbesitzes über der Stadt, weiter befeuert durch die Ankunft des Vaters von Dave Cornine, der recht rigoros seine Positionen klarmachte. Das Land gehört Cornine, somit auch die Mine und deren Erträge. Sowohl die mexikanische Familie de la Hoya Cardinal als auch die Witwe Annabelle Deoss hatten Einwände, letztendlich konnte eine Einigung gefunden werden. Bevor jedoch eine Einigung gefunden wurde, verstarb Bürgermeister Jenkins ebenso wie Deputy Obie Bayless nach einem Schusswechsel, nachdem ein Mexikaner, Augustino Arrango, den Bankier Emmett Schulz in dessen Bank als Geisel nahm.
Die Stadt blieb einige Monate ohne Bürgermeister und trotzdem schien es nun einigermaßen friedlich zu bleiben. Allerdings brodelte es im Hintergrund, noch immer nahmen viele Bewohner der Stadt den Mexikanern ihre offensive Art und Weise übel, insbesondere, da scheinbar immer mehr der Familien de la Hoya Cardinal und de la Rosa in der Stadt ankamen. Durchbrochen wurde der fragile Frieden dann durch ein Feuer auf der Jenkins Ranch, welches das Gehöft komplett vernichtete. Als Schuldige wurden Indianer ausgemacht, wenngleich auch Annie, eine ehemalige Angestellte der Ranch – und offenbar irre geworden – als Täterin in Frage kam. Sheriff Caleb LaMotte richtete Annie recht direkt nach der vorangegangenen Hochzeit zwischen dem Banker Emmett Schulz und dem ehemaligen Saloongirl Iva Hosic. Später musste der Sheriff in einem Duell mit seinem Leben bezahlen, und auch seine Frau starb kurz darauf durch ihre eigene Hand. Emmett Schulz wurde tags darauf zum Bürgermeister gewählt und versprach Sicherheit und Stabilität für die Stadt. Die Bewohner und Besucher hielten davon allerdings nicht allzu viel, und so gab es neben einer Geiselnahme durch ehemalige Südstaatensoldaten noch einen tödlichen Anschlag auf Brice Veboussier.